Namibia,
ein riesiges, meist aus Wüstengebieten bestehendes Land, ist durch ein extremes Wohlstandsgefälle charakterisiert. Die reichsten zehn Prozent der namibischen Bevölkerung verdienen 130mal so viel wie die ärmsten zehn Prozent. Soll sich dies ändern, müssen Wege gefunden werden, um der armen Landbevöl-kerung Arbeitsplätze und Einkommen auf lange Sicht zu verschaffen. |
Die Landbevölkerung
lebt grösstenteils in Kommunalgebieten, die in Besitz der traditionellen namibischen Ethnien sind. Der lokale Stammeschef ist zuständig für die Zuteilung des Landes an die einzelnen Familien, die darauf zumeist Schaf-, Ziegenhaltung und etwas Gemüseanbau für den Eigengebrauch betreiben. Die Möglichkeiten, ein Geldeinkommen zu erzielen, sind stark eingeschränkt. Versuche mit Obst- und Gemüseanbau in etwas grösserem Stil scheitern meist an der Wasserknappheit und den hohen Temperaturen. |
Wie Ihr Engagement Früchte trägt
Die Initianten
Das Projekt Jojoba für Namibia geht auf eine private Inititative von Oliver Rust zurück, der als Nachkomme deutscher Einwanderer in vierter Generation in Namibia lebt. Er begann vor einigen Jahren nach Alternativen zur wenig nachhaltigen Schaf- und Ziegenhaltung zu suchen und stiess dabei auf die Jojoba-Pflanze. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (D) und der Universität Hohenheim (D) legte er erste Versuchsfelder an. Nach drei Jahren konnte er das erste Jojobaöl pressen, das hervorragende Qualitätswerte aufwies. Mit der Naturkosmetikfirma Börlind fand er eine erste Abnehmerin in Europa. Die ersten Erfolge bestärkten Rust in seiner Idee, Kleinbauern als Partner für Jojoba-Pflanzungen zu gewinnen. Als erste Projektpartnerin konnte er Rosa Smit von seiner Idee überzeugen. Rosa bewirtschaftet mit ihren elf Kindern ein 20 Hektar grosses Stück Land in der Region des Omdeldammes. Der ökologische Jojoba-Anbau soll ihr helfen, ein anständiges, langfristig stabiles Geldeinkommen für sich und ihre Familie zu erwirtschaften.
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Das KonzeptDie Projektpartner in Namibia sollen innerhalb von drei Jahren zu selbständigen Kleinunternehmern ausgebildet werden, die ihre Jojoba-Pflanzungen eigenverantwortlich bewirtschaften. Die Anfangsinvestition in Form von Stecklingen, Bewässerungsanlagen, Ausbildung und Know-How-Transfer stellt das Projekt zur Verfügung. Zudem erhalten die Projektpartner bis zur ersten Ernte nach drei Jahren eine faire Entlöhnung für ihre Arbeitsleistung beim Aufbau der Pflanzungen. Mit der ersten Ernte nach drei Jahren werden die Farmer in die Selbstständigkeit entlassen. Der Trust garantiert die Abnahme der Ernte zu einem fixen Preis.
Der Projektbeitrag von Jojoba für Afrika umfasst sämtliche Migliederbeiträge und Spenden. Diese fliessen vollumfänglich ins Projekt und dienen dem Ankauf von Stecklingen, der Bewässerungsanlage, der Einzäunung der Pflanzung und der Ausbildung der Kleinbauern. Um diese in die Verantwortung zu nehmen, müssen sie sich verpflichten, einen (symbolischen) Teil der Investitionskosten zurückzuerstatten. Diese Rückzahlungen investiert das Projekt in neue Pflanzungen. |
Die PartnerDie Partnerorganisation in Namibia ist der Trust Jojoba for Namibia, eine gemeinnützige Organisation nach namibischem Recht und unter Aufsicht der namibischen Regierung. Der Trust beaufsichtigt die rechtmässige Verwendung der Spendengelder vor Ort. Im Stiftungsrat vertreten ist unter anderem Peter Beerli, Vorstandmitglied des Vereins Jojoba für Afrika.
Die operative Durchführung des Projekts liegt bei Namib Desert Jojoba. Das vom Projekt-Initiator Oliver Rust geleitete Unternehmen liefert die Stecklinge und das Know How für den Jojoba-Anbau, sowie die Beratung und Betreuung der Farmer. Um einen möglichst grossen Teil der Wertschöpfung vor Ort zu behalten, verarbeitet Namib Desert Jojoba die Saat und entwickelt eigene Produkte, die über den Öko-Handel auf den europäischen Markt gebracht werden. Weitere Partner: - Hochschule für nachhaltige Entwicklung (Eberswalde, D) - Universität Hohenheim (Stuttgart, D) - Annemarie Börlind Natural Beauty, Calw, D) - Julius Bär Foundation, Zürich |