Das Coronavirus setzt auch Namibia schwer zu. Die grösseren Städte sind abgeriegelt, die Wirtschaft ist zum Erliegen gekommen, und die Menschen leiden Not. Zudem wütete im Juli ein gewaltiger Sandsturm, der auch die Pflanzungen nicht verschonte. Dieser Beeinträchtigungen haben das Jojoba-Projekt zwar gebremst, nicht aber zum Stillstand gebracht. Oliver und sein Team haben sich deshalb etwas einfallen lassen. In Zusammenarbeit mit einer lokalen NGO unterstützen sie Kindergärten in den Armenvierteln von Swakopmund mit Marulabrot. Bis zu 500 Brote pro Woche sollen gebacken und verteilt werden.
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Sechs weitere Frauen partizipieren im Damara-Land mit ihren Familien am Jojoba-Projekt. Nach erfolgreichen Verhandlungen des Jojoba for Namibia Trusts mit lokalen Häuptlingen stellen diese den Frauen je 10 Hektaren zur Verfügung. Ein Grossteil des Landes soll mit Jojoba bepflanzt werden. Der Aufbau der Pflanzungen in der Nähe des Omdeldammes soll beginnen, sobald die corona-bedingten Mobilitätsbeschränkungen in Namibia wieder aufgehoben sind.
Zusätzlich zu den Jojoba-Pflanzungen im Damaraland entsteht ein neuer Projektschwerpunkt im Norden des Landes. Im Ovamboland und Kavangoland ergeben die wildwachsenden Wüstenpflanzen Marula, Mongongo und Kalahari-Melon ebenfalls hochwertige Öle für die Anwendung in der Naturkosmetik. Im Unterschied zu den Jojoba-Pflanzungen, die erst in mehreren Jahren Früchte tragen, kann die lokale Bevölkerung die Saat dieser Wildpflanzen schon jetzt verwerten. Bereits erzielen über 1'500 Frauen mit ihren Sammelerträgen, die sie an das Projekt verkaufen, ein Einkommen. Erste Erfahrungen deuten auf ein grosses Potenzial und gute Absatzchancen für die Öle in Europa. Die Öko-Zertifizierung ist allerdings eine wichtige Voraussetzung. Der Jojoba for Namibia Trust plant deshalb den Aufbau regionaler Schulungs- und Produktionszentren. Dort sollen die Frauen, welche die Saat einsammeln, sowie das Personal, das sie weiterverarbeitet gezielt geschult und ausgebildet werden, damit die Zertifizierungsvoraussetzungen erfüllt werden. Zu den Themen gehören unter anderem Qualitätskontrolle und Hygienemassnahmen, aber auch die Aufforstung. Letztere soll dazu dienen, den Bestand an Marula, Nara und anderen Nutzpflanzen in der Region zu erhalten bzw. zu erweitern. Die Öko-Zertifizierung der Öle verlangt strenge Qualitätssicherungs- und Hygienemassnahmen. Die Kerne der Kalahari-Melon ergeben ein Öl, das in der Naturkosmetik u.a. als Zusatz in Haarshampoos Verwendung findet.
Seit 2019 unterstützt die Julius Bär Foundation den Jojoba for Namibia Trust beim Aufbau der Jojoba-Pflanzungen im Damaraland im Nordwesten Namibias. Im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht der Bank Julius Bär ist das Projekt als Referenzbeispiel für die Bekämpfung der Wohlstandsungleichheit aufgeführt.
In diesen Wochen geht in Namibia die Regenzeit zu Ende. Grosse Teile des Landes haben erfreuliche Regenmengen bekommen – zur grossen Freude der betroffenen Menschen. Leider gilt dies noch nicht für die Namibwüste, aber es besteht berechtigte Hoffnung, dass auch dort noch Regen fällt. Zehn Monate nach Projektstart im Damaraland gedeihen unsere Jojobapflanzen prächtig. Davon konnten sich im Februar 2020 unser Vorstandsmitglied Peter Beerli und Dieter Murach, Professor an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde und Mitglied des Stiftungsrates Jojoba for Namibia Trust, vor Ort auf der Projektpflanzung Gubasen persönlich überzeugen. Gubasen ist ein Damara-Ausdruck und bedeutet "Steh auf und mach weiter". Weiter macht auch das Projekt, und zwar indem es neben Jojoba weitere Wüstenpflanzen für die Verwendung in der Naturkosmetik nutzbar macht. Zu den wild wachsenden, bisher kaum genutzten Pflanzen gehören Marula, Mongongo, Nara und Kalahari Melon. Aus diesen Wüstengewächsen können hochwertige Öle gewonnen werden, die ähnliche Eigenschaften wie Jojoba aufweisen. Inzwischen sammeln im Norden des Landes 1'500 Frauen verschiedene Saatsorten und verdienen sich auf diese Weise ein willkommenes Zusatzeinkommen. Der Impact-Charakter des Projekts zeigt sich darin auf beispielhafte Weise. Peter Beerli und Dieter Murach bei der Inspektion der Projekt-Pflanzung Gubasen. Einwohner des Dorfes Eengawa, die Marula-Saat sammeln.
Im Beisein von zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland fand am 14. November 2019 die feierliche Einweihung der ersten Jojoba-Pflanzung der Stiftung Jojoba für Namibia statt. Flankiert vom Bürgermeister von Henties Bay und dem Gouverneur der Provinz Erongo enthüllte Projektpartnerin Rosa Smit das Schild, das die Einfahrt in die Farm Gubasen anzeigt. Rosas Farm liegt auf Kommunalland in unmittelbarer Nähe des Omdeldamms. Auf ihrem Land gedeihen inzwischen 4500 Jojoba-Stecklinge. An den Eröffnungsfeierlichkeiten waren unter anderem Caroline Piraud von der Julius-Bär-Stiftung und Vanessa Lindner von der deutschen Naturskosmetikfirma Börlind zugegen. Den Verein Jojoba für Afrika vertrat Vorstandmitglied Peter Beerli. Grosse Beachtung fand das Jojoba-Fest auch in den namibischen Medien.
Noch rechtzeitig vor dem grossen Jojoba-Fest am 14. November 2019 pflanzte Rosa mit ihrem Team 55 Dattelpalmen, welche die Zufahrt zur Pflanzung säumen. Die Palmen gedeihen auf diesem Wüstenboden ausgezeichnet und dienen nicht nur ästhetischen Zwecken, sonden bereichern auch die Biodiversität. Zudem liefern sie ein schmackhaftes, gesundes Nahrungsmittel. Rechts von der Einfahrt sind Jojoba-Stecklinge zu sehen, von denen bereits 3'500 angepflanzt wurden.
An der ersten Mitgliederversammlung vom 29. August 2019 in Horgen beschliessen die anwesenden Mitglieder einstimmig eine Statutenänderung. Art. 26 (Auflösung) wurde dahingehend präzisiert, dass nach Auflösung des Vereins die verbleibenden Mittel einer Organisation mit gleicher oder ähnlicher Zielsetzung mit Sitz in der Schweiz zuzuwenden sind.
Im November 2017 konnte der Jojoba for Namibia Trust auf seinem Weg zur Bekämpfung der Armut in den ländlichen Gebieten Namibias einen ersten Meilenstein setzen. In Person von Rosa Smit konnte der Initiator Oliver Rust eine erste Partnerin finden, die sich bereit erklärte, am Projekt teilzunehmen. Rosa bewirtschaftet eine kleine Farm im Damaraland, das zu den trockensten Wüstengebieten Namibias zählt. Chief Benjamin Naruseb und die lokalen traditionellen Behörden erteilten ihr die Erlaubnis, auf Kommunalland eine Jojoba-Pflanzung von 20 Hektaren anzulegen. Wenige Tage später wurden die ersten Wasserleitungen verlegt und schon im Januar 2018 konnte Rosa mit ihrer Familie unter Anleitung des Teams von Jojoba for Namibia Trust die ersten 500 Stecklinge pflanzen.
Anlässlich des zweiten Jahrestags des Projektstarts veranstalten die Projektpartner am 14. November 2019 ein kleines Fest auf der neuen Pflanzung beim Omdel-Damm im Damaraland. Mitglieder des Schweizer Fördervereins Jojoba für Afrika haben die Möglichkeit am Fest teilzunehmen. Im Juli erwarten die Projektverantwortlichen in Namibia ein Filmteam des deutschen SWR. Die Equipe wird eine Reportage über den nachhaltigen Jojoba-Anbau im Rahmen des Projekts Jojoba for Namibia produzieren. Im Vordergrund steht die Produktion des Jojoba-Öls und dessen Weiterverarbeitung für die Naturkosmetikfirma Börlind, die das Projekt unterstützt und die Abnahme des Öls garantiert. Der Filmbericht soll im Rahmen des Konsumentenmagazins "Marktcheck" ausgestrahlt werden.
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